Kinderhilfswerk legt Index vor
Bei Kinderrechten in Deutschland noch Luft nach oben
11.12.2025, 15:25
In Deutschland gibt es nach Auffassung des Deutschen Kinderhilfswerks bei Kinderrechten noch großen Nachholbedarf. Der Verband stellte in Berlin seinen «Kinderrechte-Index 2025» vor, der zeigen soll, wie weit die einzelnen Bundesländer mit der Umsetzung der vor mehr als drei Jahrzehnten beschlossenen UN-Kinderrechtskonvention sind.
Dabei handelt es sich um ein internationales Abkommen mit 54 Artikeln, in dem Kinderrechte völkerrechtlich verbindlich festgeschrieben sind, vom Recht auf Bildung über Schutz vor Gewalt bis zu hin zur freien Meinungsäußerung.
Umsetzung verschiedener Rechte analysiert
Für den Kinderrechte-Index wurden den Angaben zufolge das Recht auf Beteiligung, das Recht auf Schutz, das Recht auf Gesundheit, das Recht auf einen angemessenen Lebensstandard, das Recht auf Bildung und das Recht auf Ruhe und Freizeit, Spiel und Erholung sowie Teilnahme am kulturellen und künstlerischen Leben in den Mittelpunkt gestellt.
So wurde etwa betrachtet, was Länder und Kommunen für Kindertagesbetreuung ausgeben, wie viele Kinderärzte es gibt oder inwieweit Kinder Mitbestimmungsmöglichkeiten in Kommune, Schule und Verein haben.
«Umsetzung Frage des politischen Willens»
Die Vizepräsidentin des Kinderhilfswerks, Anne Lütkes, sprach von Fortschritten in mehreren Bereichen in den vergangenen Jahren, sagte aber auch, die Chancen junger Menschen im Land seien nicht nur aufgrund ihres Elternhauses, sondern auch regional sehr unterschiedlich verteilt. Von gleichwertigen Lebensverhältnissen könne mit Blick auf die Kinderrechte keine Rede sein. Die Umsetzung sei keine alleinige Frage der Kassenlage, sondern vielmehr des politischen Willens.