UBS-Analyse

Deutschland im Club der Superreichen vorn dabei

4.12.2025, 09:33

Fast 3.000 Menschen weltweit besitzen ein Vermögen von über einer Milliarde Dollar. Wie Erbschaften und Tech-Boom den exklusiven Kreis wachsen lassen - und warum Deutschland in Europa führend ist.

Eine Welle von Erbschaften und lukrative Investitionen in moderne Technologien haben das Vermögen der Milliardäre weltweit auf Rekordhöhe getrieben. Auf 15,8 Billionen Dollar (rund 13,6 Billionen Euro) kletterte das Vermögen der Superreichen nach Berechnungen der UBS binnen Jahresfrist - ein Plus von 13 Prozent im Vergleich zu 2024. 

Die Schweizer Großbank berücksichtigt in ihrer Analyse, die sie in diesem Jahr zum elften Mal vorlegt, Bargeld, Wertpapiere, Unternehmensbeteiligungen, Immobilien und weitere Sachwerte.

Club der Superreichen wird größer

Die gewaltige Summe verteilt sich auf eine größer werdende Gruppe: 2.919 Milliardäre zählt die UBS in ihrem aktuellen Report, ein Jahr zuvor waren es 2.682. Dabei verdanken 91 Menschen einer Erbschaft ihren Aufstieg. Männer sind unter den Superreichen deutlich in der Überzahl: 2.545 der Milliardäre sind Männer, 374 Frauen.

Deutschland «wohlhabendste Region Westeuropas»

In Deutschland stieg die Zahl der Milliardäre ausweislich der UBS-Daten um ein Drittel auf 156. Damit leben hierzulande so viele Milliardäre, wie in keinem anderen europäischen Land. Ein Viertel davon hat es demnach aus eigener Kraft in den Club der Superreichen geschafft.

Die Milliardäre in Deutschland konnten ihr Vermögen im Vergleich zum Vorjahr um 145,9 Milliarden Dollar auf 692,1 Milliarden Dollar steigern. Damit stelle Europas größte Volkswirtschaft «die wohlhabendste Region Westeuropas» dar, schreibt die UBS.

«Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand in Deutschland eine solide industrielle Basis, die bis heute Innovation und Wachstum fördert», erklärt die UBS. Deutschland sei in mehreren Industriesektoren – von Pharma über Maschinenbau bis Konsumgüter – federführend und biete eine breite Grundlage für unternehmerischen Erfolg. Zudem gebe es hierzulande eine «starke Tradition der Vermögensweitergabe»: Allein im Jahr 2025 haben demnach 15 Mitglieder von zwei deutschen Pharmafamilien ein erhebliches Erbe erhalten. 

Im Vergleich zu den führenden USA allerdings ist der Kreis der Milliardäre in Deutschland klein: Die Vereinigten Staaten kommen auf 924 Milliardäre mit einem Gesamtvermögen von rund 6,9 Billionen Dollar. China folgt mit 470 Milliardären und einem Gesamtvermögen von rund 1,8 Billionen Dollar.

Bis 2040 werden gewaltige Summen vererbt

In den kommenden Jahrzehnten wird nach Einschätzung der UBS die Zahl von Milliardären weiter steigen, da sich der Vermögenstransfer weiter beschleunige. Schätzungen zufolge werden Milliardäre bis 2040 weltweit etwa 6,9 Billionen Dollar an Vermögen transferieren, wobei mindestens 5,9 Billionen Dollar direkt
oder indirekt über Ehepartner, an Kinder weitergegeben werden sollen.