Krisenregion Sahel

Bundesregierung befürchtet «Abwärtsspirale» im Sahel

28.11.2025, 15:03

Die Bundesregierung zeigt sich besorgt angesichts eines mutmaßlichen Putsches im westafrikanischen Guinea-Bissau. In der Region wurde in den vergangenen Jahren immer wieder geputscht.

Die Bundesregierung ist angesichts eines mutmaßlichen Umsturzversuchs im westafrikanischen Guinea-Bissau sehr besorgt. «Auch dieser neue Schritt ist ein Teil der Abwärtsspirale, was Sicherheit in der Sahelzone angeht», sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes am Freitag in Berlin. Deutschland begrüße die schnelle Reaktion der westafrikanischen Staatengemeinschaft Ecowas, die sich klar zur Machtübernahme durch das Militär geäußert habe.

Das senegalesische Außenministerium hatte am Donnerstag mitgeteilt, dass der amtierende Präsident von Guinea-Bissau, Umaro Sissoco Embaló, in das westafrikanische Nachbarland ausgeflogen worden sei. Das Militär in Guinea-Bissau hatte am Tag zuvor verkündet, die Macht in dem Küstenstaat mit rund 2,2 Millionen Einwohnern übernommen zu haben. 

Die Hintergründe des Putsches sind noch unklar. Die Bundesregierung verfolge die Lage sehr aufmerksam, hieß es am Freitag in Berlin. Deutschland ist nicht mit einer eigenen Botschaft in Guinea-Bissau vertreten, sondern hat dort ein Verbindungsbüro.

Seit seiner Unabhängigkeit von Portugal 1974 hat Guinea-Bissau mehrfach Putsche und Putschversuche erlebt. Guinea-Bissau gilt zudem als Knotenpunkt für den Kokain-Schmuggel zwischen Lateinamerika und Europa.

Der frühere General Embaló (53) regiert seit 2020 und hatte das Parlament Ende 2023 aufgelöst. Er hatte in der Vergangenheit mehrfach von Putschversuchen gegen ihn gesprochen, zuletzt im Oktober. Seine Amtszeit ist seit Monaten abgelaufen.