Sportpolitik

Deutschland nun offiziell Interessent für Olympia-Austragung

28.11.2025, 15:05

Deutschland macht im Bewerbungsprozess um die Austragung Olympischer und Paralympischer Spiele den nächsten Schritt.

Deutschland ist nun auch offiziell Interessent für die Ausrichtung um Olympische und Paralympische Spiele. Wie der Deutsche Olympische Sportbund mitteilte, hat eine Delegation der Dachorganisation zusammen mit der Sport-Staatsministerin Christiane Schenderlein im schweizerischen Lausanne die Aufnahme in den sogenannten Continuous Dialogue mit dem Internationalen Olympischen Komitee beantragt.

In dieser Phase tauschen sich den Angaben zufolge nationale Bewerber mit dem IOC frühzeitig und ergebnisoffen zu Konzepten, Rahmenbedingungen sowie Erwartungen aus, ohne sich bereits auf ein bestimmtes Austragungsjahr festzulegen. Der DOSB will sich für die Sommerspiele 2036, 2040 oder 2044 bewerben. Wann das IOC die Entscheidung über die Ausrichter trifft, ist noch offen.

«Deutschland meint es ernst mit der Bewerbung»

«Mit dem Eintritt in den Continuous Dialogue setzen wir ein klares Signal: Deutschland meint es ernst mit der Bewerbung. Wir freuen uns auf den fortan noch intensiveren, partnerschaftlichen Austausch mit dem IOC und die Möglichkeit, den Traum von Olympischen Spielen in Deutschland weiter auszuarbeiten», sagte DOSB-Präsident Thomas Weikert.

Mit welcher Stadt oder welcher Region Deutschland ins Rennen gehen wird, ist noch offen. Berlin, München, Hamburg und die Region Rhein-Ruhr haben ihr Interesse bekundet. Die Entscheidung soll am 26. September 2026 auf einer außerordentlichen DOSB-Mitgliederversammlung in Baden-Baden fallen.

Die Bundesregierung unterstützt eine deutsche Bewerbung. «Wir sind zuversichtlich, dass der Sport im nächsten Jahr den besten nationalen Kandidaten findet und wir dann international überzeugen», sagte Schenderlein.

Berlin plant keinen Bürgerentscheid

In München hatte sich Ende Oktober bei einem Bürgervotum die klare Mehrheit von 66,4 Prozent für ein Olympia-Projekt ausgesprochen. Die bayerische Landeshauptstadt geht damit gestärkt in die nationale Ausscheidung. Hamburg und die Region Rhein-Ruhr planen im kommenden Frühjahr Bürgerentscheide. In Berlin soll es kein Referendum geben - auch weil die Landesverfassung dies aktuell nicht vorsieht. Stattdessen gibt es nur eine Volksinitiative des Landessportbundes Berlin.

Am kommenden Donnerstag soll eine «Politische Vereinbarung zu einer deutschen Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele» zwischen dem DOSB, den Bewerbern Berlin, München, Hamburg und Rhein-Ruhr sowie dem Bundeskanzleramt unterzeichnet werden. Zwei Tage später will der DOSB auf seiner Mitgliederversammlung in Frankfurt am Main den weiteren Weg zur Auswahl des nationalen Bewerbers festlegen.