Gesellschaft
Spendenrat: Menschen spenden 2025 bisher weniger
27.11.2025, 11:31
Die Menschen in Deutschland haben 2025 laut Deutschem Spendenrat bislang weniger als im Vorjahr gespendet. In den ersten neun Monaten des Jahres wurden knapp 2,8 Milliarden Euro gespendet, wie aus einer Erhebung des Spendenrats hervorgeht. Das sind 14 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum (rund 3,2 Milliarden Euro).
Den Angaben nach stieg jedoch die Höhe der durchschnittlichen Spende auf ein Rekordniveau von 41 Euro pro Spende. Das entspreche drei Euro mehr als 2024. «Wer spendet, spendet bewusster und großzügiger – das ist ein starkes Signal in schwierigen Zeiten», sagte Pastor Ulrich Pohl, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Spendenrats.
Prognose: «moderater Rückgang»
Insgesamt wird für das Gesamtjahr ein Spendenaufkommen von rund 4,7 Milliarden Euro prognostiziert. Dies sei «ein moderater Rückgang, der mit den herausfordernden Rahmenbedingungen zu erklären ist», hieß es vom Spendenrat.
Während zwar in der Altersgruppe der 60- bis 69-Jährigen elf Prozent mehr gespendet wurde als im Vorjahreszeitraum, sank das Spendenaufkommen der Generation ab 70 Jahren um 27 Prozent. Außerdem gibt es bislang weniger Spenderinnen und Spender. Von Januar bis September 2024 spendeten 13,2 Millionen Menschen - in diesem Jahr sind es bisher nur 11,8 Millionen gewesen.
Inflation, Rentendiskussion und Pflegekosten
Die Budgets vieler Haushalte seien etwa durch Inflation, hohe Lebenshaltungskosten, Verunsicherung durch anhaltende Rentendiskussionen und hohe Pflegekosten eingeschränkt. Zudem führten viele globale Krisen zu einer gewissen Erschöpfung. Dennoch zeigten die Daten laut der Organisation: «Die Menschen wollen wirksame Projekte unterstützen, besonders im eigenen Umfeld.»
Die Ergebnisse basieren auf einer Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Yougov im Auftrag des Deutschen Spendenrats. Als Spende zählen demnach die von deutschen Privatpersonen getätigten Geldspenden an gemeinnützige Organisationen, Hilfs- sowie Wohltätigkeitsorganisationen und Kirchen. Dinge wie Erbschaften, Spenden an politische Parteien oder Großspenden über 2.500 Euro seien nicht enthalten.