Finanzen

Sozialleistungen treiben Staatsquote an 50-Prozent-Marke

25.04.2025, 09:15

Die Staatsquote gibt an, wie viel ein Staat im Verhältnis zur Gesamtproduktion in einem Land ausgibt. Im vergangenen Jahr ist die Quote in Deutschland gestiegen. Das hat vor allem einen Grund.

Höhere Ausgaben des Staates für Sozialleistungen wie Renten, Pflege- und Bürgergeld haben den Anteil der Staatsausgaben im Verhältnis zur Wirtschaftskraft Deutschlands 2024 nach oben getrieben. Mit 49,5 Prozent lag die sogenannte Staatsquote 1,1 Prozentpunkte über dem Wert des Jahres 2023 und 2,2 Prozentpunkte über dem langjährigen Durchschnitt der Jahre seit 1991, wie das Statistische Bundesamt errechnet hat.

Die Staatsquote gibt das Verhältnis der Staatsausgaben zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) an. Sie zeigt, wie viel der Staat im Verhältnis zur Gesamtproduktion in einem Land ausgibt.

50-Prozent-Marke in drei Jahren seit 1991 überschritten

Den höchsten Wert im wiedervereinigten Deutschland erreichte die Staatsquote 1995 mit 55,2 Prozent. Dies sei vor allem auf die Übernahme der Schulden der Treuhandanstalt zurückzuführen, erklärten die Wiesbadener Statistiker. Die hohe Staatsquote stand also im Zusammenhang mit der deutschen Wiedervereinigung. 

Auch in den Corona-Jahren 2020 (51,1 Prozent) und 2021 (50,7 Prozent) war die Staatsquote vergleichsweise hoch: Die Beschaffung und Durchführung von Covid-19-Tests und Impfungen sowie Wirtschaftshilfen ließen die Staatsausgaben während der Pandemie steigen. 

Die niedrigste Staatsquote in der langen Reihe seit 1991 gab es den Angaben zufolge im Jahr 2007 mit 43,5 Prozent.