Bundesweite Aktionen

Jugend ruft zu «Schulstreik» gegen Wehrdienst-Pläne auf

2.12.2025, 14:54

Am Freitag will der Bundestag über die Wehrdienst-Pläne der Bundesregierung abstimmen. Schülerinnen und Schüler wollen das nicht hinnehmen - und kündigen Proteste an.

Aus Protest gegen die Wehrdienst-Pläne der schwarz-roten Koalition in Berlin wollen junge Menschen an diesem Freitag in vielen deutschen Städten auf die Straße gehen - und nicht in die Schule. Proteste sind unter anderem in Berlin, Hamburg, Düsseldorf, Dresden und München angekündigt, wie aus einer Übersicht des der Initiative «Schulstreik gegen Wehrpflicht» hervorgeht. 

«Wir wollen nicht als Kanonenfutter enden», heißt es auf Instagram in einem Aufruf. «Wir schauen nicht stumm zu wie wir und unsere Freunde per Los zum Töten und Sterben gezwungen werden.» Auch Linke und BSW kritisieren die Wehrdienst-Pläne von Union und SPD und wollen die Proteste unterstützen. 

Pläne von Schwarz-Rot

Die schwarz-rote Koalition hatte sich auf einen zunächst freiwilligen Wehrdienst geeinigt. Dafür müssen alle 18-jährigen Männer Fragebögen ausfüllen und zu einer Musterung erscheinen. Sollten sich nicht genug Freiwillige für die Truppe finden, könnte der Bundestag demnach über eine sogenannte Bedarfswehrpflicht entscheiden. Dabei könnte auch ein Zufallsverfahren zur Auswahl genutzt werden.

«Wir wollen nicht ein halbes Jahr unseres Lebens in Kasernen eingesperrt sein, zu Drill und Gehorsam erzogen werden und töten lernen», schreiben die Organisatoren der Protestaktionen. «Krieg ist keine Zukunftsperspektive und zerstört unsere Lebensgrundlage.» 

Mögliche Folgen für Schüler bei Demonstration zur Unterrichtszeit 

Das brandenburgische Bildungsministerium teilte auf Anfrage zu den sogenannten Schulstreiks mit: «Die Teilnahme an einer Demonstration zur Unterrichtszeit ist als unentschuldigte Fehlzeit zu werten; es gilt die Schulpflicht.» Schüler müssten mit Konsequenzen leben, so könnten nicht erbrachte Leistungen bei unentschuldigtem Fehlen mit ungenügend bewertet werden.